- Draht
- 1. En langen Drâht giet (gibt) 'ne fiule Nâht. – (Soest.) – Firmenich, I, 348, 3; für Iserlohn: Woeste, 67, 48; hochdeutsch bei Simrock, 1680.2. Thi spoanen Thriad fä (hä) altidj Riad. (Nordfries.) – Firmenich, III, 5, 58.Der gesponnene Draht, kriegt (hat) allezeit Rath.*3. Dar bringt's noch so weit, doss a durch a Droht sieht. (Oberlausitz.)Von denen, die gegen das Strafgesetz verstossen und hinter Gitterfenster kommen.*4. Draht ziehen.Sich derb und ohne Scheu aussprechen.*5. Es ist Draht und Stich daran verloren.Durch zu vielerlei Hände verdorben.[Zusätze und Ergänzungen]6. Einen langen Draht (Faden), eine faule Magd.*7. Am Draht ziehen. (Nordamerika.)Aus politischem Parteitreiben Gewinn suchen. »Die Wortführer sprachen von einer Vereinigung der Parteien (Mozart und Tammanyhall); aber es war nicht eines jeden Wunsch, denn da könnten sie ja nicht am Draht ziehen, wenn sie wollten.« (Neuyorker Staatszeitung, vom 19. November 1863, S. 5.)*8. Die Drähte zurecht legen.Im nordamerikanischen Parteileben so viel als die Fäden in Ordnung bringen, mittels deren irgendein politischer Zweck erreicht werden soll. Im Bericht über die Aufstellung des Präsidentenstuhls-Kandidaten seitens der demokratischen Partei heisst es: »Man kam wieder auf Seymour zurück, für den Mr. V. schon Tags vorher die Drähte zurecht gelegt hatte.« (Wächter am Erie, vom 16. Juli, 1869.)*9. Das heisst Draht vnd stich verloren. – Luther's Werke, 325a.*10. Hat hinget uun an siisnan Triad. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 163.Das hängt an einem seidenen Draht (Faden).
Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.